„Orlando Paladino“
(Der Ritter Roland)
Dramma eroicomico in tre atti
Text nach einem Libretto von Nunziato Porta
Joseph Haydn
(1732-1809)
Uraufführung am 6. Dezember 1782 auf Schloss Eszterház
Musikalische Leitung: Christof Brunner
Inszenierung: Mengia Caflisch
PERSONEN
Angelica, Prinzessin von Kathai
Medoro, ihr Geliebter, ein Sarazene
Rodomonte, König der Berber
Orlando, Ritter, wahnsinnig in Angelica verliebt
Pasquale, sein Junker
Alcina, Zauberin
Eurilla, Schäferin
Licone, ihr Vater
Caronte, Fährmann der Unterwelt
Zur Zeit Karls des Grossen
ERSTER AKT
Die junge Schäferin Eurilla langweilt sich einmal mehr, als ihr Vater in heller Aufregung einen furchtbaren Krieger und dessen Leute ankündigt. Beide sind entsetzt, als sie von der Horde über den Verbleib eines flüchtenden Liebespaars, Prinzessin Angelica und Ritter Medoro ausgehorcht werden. Angeblich will der Krieger, der sich als Berberkönig Rodomonte vorstellt, das Paar vor dem „wahnsinnigen“ Ritter Orlando beschützen, der die Prinzessin in ganz Europa sucht.
Indessen beklagt Angelica ihr Los als Verfolgte und bittet die mächtige Zauberin Alcina um Hilfe. Soeben hat diese Schutz und Hilfe versprochen, als Medoro hereinstürzt und berichtet, dass Orlando in einem Wald ganz in der Nähe sei. In ebendiesem Wald trifft Rodomonte auf Pasquale, Eurilla verhindert ein Duell, indem sie den König auf Orlandos Fährte schickt. Pasquale beklagt sich bei Eurilla über sein Leben, das zwar voll von Heldentaten, aber viel zu wenig genussreich sei. Insbesondere träumt er bei der kargen Ritterkost ununterbrochen von gutem Essen.
Orlando erwartet grimmig seinen Gegner und verflucht das Schicksal, das ihm Medoro in den Weg gestellt hat. In jeden Baum hat er seinen und Angelicas Namen geschnitzt!
Als Orlando und Rodomonte auf Angelicas Versteck treffen und damit für ein heilloses Durcheinander sorgen, kann nur noch Alcina eine Katastrophe verhindern, indem sie Orlando in einen eisernen Käfig zaubert.
ZWEITER AKT
Noch immer in Liebesumnachtung sucht Orlando seine Prinzessin. Medoro hat sich in einer einsamen Gegend versteckt, und befürchtet sein baldiges Ende. Eurilla richtet Angelica seine letzten Grüsse aus, worauf jene sich ins Meer stürzen will. Alcinas Zauberkraft rettet sie und vereint sie wieder mit Medoro. Doch nur kurze Zeit wähnt das Glück: Orlando naht und einmal mehr wird er von Alcina gebannt.
Auch Eurilla und Pasquale sind in einem kurzen Duett zur Überzeugung gelangt, dass sie ein gutes Paar abgäben.
Alcina hat alle in ihrer Zaubergrotte versammelt, wo sie den liebestollen Orlando in einen Stein verwandelt. Diese Rache ist selbst seinen Gegenspielern zu hart, worauf er seine ursprüngliche Gestalt, aber leider auch seine ursprüngliche Sinneshaltung zurückerhält.
DRITTER AKT
Mit Hilfe des Fährmanns der Unterwelt, Caronte (Charon), der ihr Wasser aus dem Fluss Lethe bringt, gelingt es Alcina, Orlando von seiner Raserei zu befreien. Das Wasser aus dem Fluss des Vergessens lässt ihn seinen Liebeswahnsinn und die Rachegelüste hinter sich lassen.
So können Angelica und Medoro in Frieden leben und – wen wundert’s – auch Eurilla und Pasquale werden ein Paar.
Hintergrund
Die Abenteuer Ritter Rolands wurden erstmals im anonymen Epos „Chanson de Roland“, entstanden um 1100, festgehalten. Grundthema des Werkes ist der Kampf Karls des Grossen gegen die Mauren in Spanien, also im weiteren Sinne der Kampf der Christen gegen die „Heiden“. Ritter Roland, ein treuer Gefolgsmann Karls, gerät am Engpass Roncesvalles (Roncevaux) in einen Hinterhalt und stirbt in einem heldenhaften Kampf gegen die Übermacht der Feinde. Sein treuer Freund Olivier steht ihm auch hier schon zur Seite.
In den Nachfolgewerken „Orlando innamorato“ (Boiardo) und „Orlando Furioso“ (Ariost) wird Rolands Liebe und Liebeswahnsinn zum Thema. Die unerwiderte Liebe zur schönen Prinzessin Angelica bringt den Ritter um den Verstand, den er durch das Eingreifen übernatürlicher Kräfte wieder zurückerhält.
Nicht wenige Opern bedienten sich dieses Stoffes:
z. B. Lully: Roland (1685), Vivaldi: Orlando furioso, Händel: Orlando (1733).
Erstmals mit humoristischen Zügen ausgestattet wurde die Geschichte in Guglielmis „Le Pazzie d’Orlando“ (1771). Eine leichte Abwandlung davon, die bereits unter dem Titel „Orlando Paladino“ 1775 in Prag uraufgeführt wurde, diente als Vorlage für das Libretto der Haydn Oper. Darin treten die Schäferin Eurilla und der Knappe Pasquale als buffoneske Handelsträger in Erscheinung.
Haydns Oper wurde 1782 anlässlich eines Besuchs des russischen Grossherzogpaares auf Schloss Esterháza uraufgeführt, und feierte darauf Erfolge in ganz Deutschland und Österreich.
Mitwirkende
Angelica, Sopran |
Angela Studer, 1983, Schwyz |
Eurilla, Sopran |
Sophie Caflisch, 1983, Hausen a. A. |
Alcina, Mezzosopran |
Gabriella Colluto, 1982, Schwanden |
Medoro, Tenor |
Siddique Eggenberger, 1974, Zürich |
Orlando, Tenor |
Fabio De Giacomi, 1982, Zürich |
Pasquale, Tenor |
Michael Wäckerlin, 1976, Zürich |
Rodomonte, Bass |
Johannes Luchsinger, 1982, Linthal |
Licone/Caronte, Bass |
Lucas Haldenwang, 1983, Zürich |
Statisten |
Bram Bunschoten Nicky Bunschoten Melissa Caflisch Florence Jucker Sévérine Jucker Annika Schuster Xenia Studer Meret Wiens |
Dirigent |
Christof Brunner, Thalwil |
Konzertmeister/-in |
Nina Eleta, Zürich Ronny Spiegel, Winterthur Lucia Witzemann, Wetzikon |
Violine |
Mirjam Früh, Bonstetten Kristina Heinimann, Rorschach Jael Hoffmann, Hausen a.A. Maria Scheidegger, Hausen a.A. Katharina Wirz, Hausen a.A. |
Viola |
Michael Oggenfuss, Zürich Johanna Scheidegger, Hausen a.A. Andrea Weiss, Zürich |
Kontrabass |
Thomas Wirz, Hausen a.A. |
Cello |
Lukas Fischer, Hausen a.A. |
Flöte |
Anna-Katharina Müller, Hausen a.A. |
Oboe |
Benjamin Elsässer, Zürich Renato Schäppi, Feusisberg |
Horn |
Tobias Seitz, Neftenbach Andreas Hünermann, Uster |
Fagott |
Brigitte Brouwer, Winterthur Robert Hauri, Dielsdorf |
Regie, Arrangement |
Mengia Caflisch |
Regieassistenz |
Melissa Caflisch Nicky Bunschoten |
Regieberatung |
Esther Fischer-Homberger |
Musikalische Leitung |
Christof Brunner |
Korrepetition |
Roman Deuber Sonja Füchslin Katharina Jud Norman Ortiz Dominik Reinhard Franziska Schärli |
Organisation |
Mengia Caflisch Beat von Arx Sophie Caflisch |
Administration |
Beat von Arx |
Produktionsassistenz |
Michael Wäckerlin |
Kostüme |
Nicole Billi Rita Käslin |
Frisuren |
Mengia Caflisch |
Bühnenbau |
Melissa Caflisch Aurelia Schmid alle Sänger und Sängerinnen Beat von Arx Mengia Caflisch Urs Benz |
Theaterschreinerei |
Fabio Alagna Gabriella Colluto |
Technik |
Beat von Arx Simon Derungs Admir Opardija |
Licht Design |
Felix Naef |
Beleuchter |
Tobias Obrist Roman Zweifel |
Videoaufnahme |
Peter Lischer |
Tonaufnahme |
Marco Peter |
Programmheft |
Admir Opardija |
Textbuch |
Mengia Caflisch Melissa Caflisch Sophie Caflisch |
Rohfassung Libretto |
Nicky Bunschoten Gabriella Colluto Sybille Diethelm Angela Studer |
Untertitel |
Admir Opardija |
Webdesign |
Simon Derungs |
Probenfotos |
Beat von Arx Norman Ortiz |
Gestaltung Plakat |
Beat von Arx Mengia Caflisch |
Werbung |
Michael Wäckerlin |
Reservation |
Claudia Walser |
Sponsoring |
Sophie Caflisch Fabio De Giacomi |
Bar |
Claudia Walser & Team |
Verpflegung/Buffet |
Nicole Lorengo & Team |
Zeichnungen |
Anna Skripsy |
Fotos